Phyllocrania paradoxa: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Mantopedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(17 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{| border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" align="right" width="450px" style="margin-left:1em; border-collapse: collapse border-color:#ffffff"; bgcolor="73fb73" {{Prettytable-R}}
+
{| border="1" cellpadding="5" cellspacing="0" align="right" width="450px" style="margin-left:1em; border-collapse: collapse border-color:#ffffff"; {{Prettytable-R}}
 
|-
 
|-
! colspan=3 style="color: white; bgcolor="00cc03" | Phyllocrania paradoxa
+
! colspan=3 style="color: white; bgcolor="8fac52" | <div style="font-size:large">Phyllocrania paradoxa</div>
 
|-
 
|-
| colspan=3 style="padding:0px" | <center>Bild</center>
+
| colspan=3 style="padding:0px" | <center>[[Datei:Phyllocrania.JPG|300px|]]</center>
 
|-
 
|-
 
| colspan=3 style="padding:0px" | <center>'''Allgemeines'''</center>
 
| colspan=3 style="padding:0px" | <center>'''Allgemeines'''</center>
Zeile 11: Zeile 11:
 
| Herkunftsland || Ostafrika
 
| Herkunftsland || Ostafrika
 
|-
 
|-
| IGM-Nummer || 10
+
| [[IGM-Nummern| IGM-Nummer]] || 10
 
|-
 
|-
| Größe Weibchen adult || xxx
+
| Größe Weibchen adult || ca. 5cm
 
|-
 
|-
 
| Größe Männchen adult || xxx
 
| Größe Männchen adult || xxx
Zeile 23: Zeile 23:
 
| colspan=3 style="padding:0px" | <center>'''Haltung'''</center>
 
| colspan=3 style="padding:0px" | <center>'''Haltung'''</center>
 
|-
 
|-
| Terrariengröße (L×T×H in cm) || 20×20×30
+
| Terrariengröße (L×T×H in cm) || 15×15×20cm
 
|-
 
|-
 
| Einrichtung || kleinblättrige Zweige mit vertrockneten Blättern
 
| Einrichtung || kleinblättrige Zweige mit vertrockneten Blättern
Zeile 33: Zeile 33:
 
| Temperatur Nacht || > 20°C
 
| Temperatur Nacht || > 20°C
 
|-
 
|-
| Luftfeuchtigkeit Tag || ca. 40%
+
| Luftfeuchtigkeit Tag || ca. 50%
 
|-
 
|-
 
| Luftfeuchtigkeit Nacht || ca. 60%
 
| Luftfeuchtigkeit Nacht || ca. 60%
Zeile 60: Zeile 60:
  
 
==Allgemeines==
 
==Allgemeines==
 
+
Phyllocrania paradoxa ist eine bizarr wirkende Mantidenart, die sich durch Nachahmen von vertrocknetem Laub tarnt.
 +
Die Weibchen können Färbungen von verschiedenen Grün- und Brauntönen, aber auch rot bis schwarz annehmen. Die Männchen variieren in verschiedenen, helleren und dunkleren Brauntönen.
 +
<br>Die Tiere erreichen im Adultstadium meist eine Größe von 5cm und können in entsprechend großen [[Mantidenterrarien| Terrarien]] in Gruppen gehalten werden.
  
 
==Haltung==
 
==Haltung==
Diese Art kann man problemlos in kleinen Gruppen halten. Bei mir sitzen sie zu Zweit in einem 30x30x45cm großem Terrarium. Für zwei Tiere kann das Becken eigentlich auch kleiner sein.  
+
Diese Art kann man problemlos in kleinen Gruppen halten.  
Vor einer Weile hatte ich eine einzelne adulte Dame, die ich in einem 20x20x30cm großem Becken hielt.
+
Für ein Einzeltier dürfen die Maße von 15x15x20cm nicht unterschritten werden. Die Maße müssen bei einer Gruppenhaltung der Anzahl der Tiere angepasst werden. Für 2Pärchen ist ein Terrarium ab einer Kantenlänge von 30x30x40cm geeignet.
Die Tiere tun sich auf Glas schwer mit dem Laufen, weshalb man wenigstens eine Seite mit Kork bekleben sollte. Ich habe die Rückseite und etwa 1/3 der Seitenscheiben mit Kork versehen.
+
Verpaarte Weibchen neigen dazu aufdringliche Männchen zu fressen. Deshalb ist eine Trennung nach Geschlechtern, möchte man Ausfälle möglichst gering halten, vorteilhaft.
  
Ich habe verschiedene Zweige und kleinblättrige Pflanzen (die auch trocken ihre Blätter nicht verlieren) drin.  
+
Das Terrarium sollte mit Ästen von verschiedener Stärke eingerichtet sein. Äste mit trockenem Laub können einen Sichtschutz bieten, allerdings besteht auch die Gefahr, dass Blätter abfallen. Das kann zu Häutungsunfällen führen, sollte sich ein Tier an einem Blatt häuten.
Auf eine Bepflanzung mit lebenden Pflanzen würde ich verzichten, da diese nur vertrocknen würden.
+
Als Bodengrund ist Sand oder ein Erde-Sand-Gemisch möglich.
  
Bodengrund:
+
Phyllocrania paradoxa ist in weiten Teilen Afrikas heimisch. Temperaturen ab 25°C, besser aber ab 28°C sind für die erfolgreiche Haltung nötig. Geringfügig höhere Temperaturen werden gut vertragen. Es sollte immer auf eine ausreichende Luftzirkulation geachtet werden, um Stauluft zu vermeiden.
Hier habe ich einfach Sand benutzt.
+
Nachts ist eine Temperaturabsenkung auf bis zu 20°C möglich. Tiefere Temperaturen, über einen längeren Zeitraum, können zu Problemen führen.
  
Temperatur:
+
Die Luftfeuchtigkeit sollte bei etwa 50% am Tag und 60% bei Nacht liegen. Meist reicht ein kurzes Sprühen alle 2Tage aus.
Phyllocrania paradoxa sollte warm gehalten werden, weshalb ich es nicht verstehen kann, wenn manche schreiben, man bräuchte keine Beleuchtung!
+
Generell verträgt diese Art eine zu hohe Luftfeuchtigkeit nicht besonders gut.
Ich halte meine Tiere bei Tagsüber mindestens 28°C, teilweise im oberen Bereich auch um die 34°C.
 
Nachts habe ich meistens um die 22°C. Im Winter heitze ich im Notfall (bei Temperaturen unter 20°C) mit einer Heizmatte zu.
 
  
Luftfeuchtigkeit:
 
Wichtig ist eigentlich nur, dass sie im unteren Bereich bleibt! Ich sprühe alle zwei bis drei Tage. Messen tu ich sie zwar, allerdings achte ich nicht wirklich auf die Werte.
 
Meistens liegen die Werte auf tagsüber circa 40% und Nachts etwas höher.
 
  
 
==Futter==
 
==Futter==
Phyllocrania paradoxa zählt zu den fliegenfangenden Arten. Ich verfüttere nur Flugobjekte! Auf dem Speiseplan stehen unter anderem Motten, Terflys, Stubenfliegen und Wiesenplankton.
+
Phyllocrania paradoxa zählt zu den Arten, die auf fliegendes Futter spezialisiert sind. Auf dem Speiseplan stehen unter anderem Motten, [[Terflys]], [[Stubenfliegen]] und Wiesenplankton.
Einem adulten Tier kann man gut auch mal eine Wespe anbieten, hat meine Dame problemlos verhaftet.
+
Einem adulten Tier kann man durchaus auch eine Wespe anbieten.
Erwähnen müsste man noch, dass die Männchen sehr schlechte Fresser sind. Mein Männchen frisst nie mehr als nötig.
+
Männchen sind recht schlechte Fresser bei dieser Art.  
Frisch geschlüpfte Larven haben bei mir erst etwa ab dem zweiten Tag gefressen. Sie bekommen dann Drosophila (sowohl kleine, als auch große).
+
Frisch geschlüpfte Larven fressen meist erst ab dem zweiten Tag. Sie bekommen dann sowohl kleine, als auch große [[Drosophila]].
Ab L4 gibt es dann auch Terflys und noch größeres.
+
Ab L4 fressen die Tiere dann auch [[Terflys]] und noch größeres.
 +
Den jungen Larven sollte regelmäßig Wasser, durch kurzes sprühen, zum Trinken angeboten werden.
  
 
==Zucht==
 
==Zucht==
Ich habe es so gehandhabt, dass ich einfach das Männchen kurz vor dem Licht abschalten zu dem Weibchen gesetzt habe. Seitdem sitzen sie zusammen. Sie haben sich noch am selben Abend das erste mal gepaart und seitdem in regelmäßigen Abständen.
+
Die Zucht dieser Art ist recht einfach. Durch die geringe innerartliche Aggressivität besteht nur eine sehr geringe Gefahr, dass das Männchen während der [[Verpaarung]] angegriffen wird, solange das Weibchen in einem guten Ernährungszustand ist.  
Ich habe das Männchen bis zur Adulthäutung separat gehalten, weil ich eben nur dieses eine hatte, bei mehreren würde ich sie aber auch dazu zusammen in einem Becken lassen.
+
Die Weibchen sind ab einem Alter von etwa 2-3Wochen Geschlechtsreif, Männchen brauchen etwa eine Woche.
Beim Zusammensetzen war das Weibchen bereits 4 Wochen Adult, dass Männchen ziemlich genau eine Woche.
+
Die erste Oothek wird bereits wenige Tage später, selten später wie eine Woche nach der Verpaarung, abgelegt.
Mein Weibchen hat bereits einen Tag nach der Verpaarung ihre erste Oothek abgelegt und 6 Tage später die Zweite.
+
Danach werden die Ootheken, bei guter Fütterung und optimalen Haltungsbedingungen, im Abstand von etwa einer Woche abgelegt.
  
Ich habe die Ootheken zwei bis drei Tage nach dem Ablegen vom Untergrund abgelöst und in eine kleine Dose mit Lüftungsfläche. Befestigt habe ich sie darin mit kleinen Stecknadeln, die ich durch die Enden (an den Stellen an denen noch keine Eier sind) gesteckt habe oder mit Heißkleber.
+
Die Ootheken werden zum Zeitigen in eine [[Oothekendose]] überführt. Die Zeitigung erfolgt bei etwa 25°C bis 28°C und gelegentlichem Sprühen. Die Haltungsparameter der erwachsenen Tiere können auf die Oothekenzeitigung und die Larvenaufzucht übernommen werden.
Die Dosen habe ich in einer Styroporbox, die ich wenn nötig, mit einem Heizkabel beheize. Ich habe eine Temperatur von etwa 25°C und mehr tagsüber.
+
Nach etwa 6Wochen schlüpfen die Larven, die nach spätestens einem Tag das erste mal fressen.
Sprühen tu ich alle zwei Tage auf den Boden.
+
 
1 bis 2 Wochen vor dem errechneten Schlupftermin habe ich sie in eine größere Dose überführen, die wie die Terrarien der Großen eingerichtet sind.
+
==Bildergalerie==
Achtung: Ootheken ein paar Tage nach der Ablage entfernen! Mein Weibchen hat auch schon zwei übereinander gebaut.
+
 
 +
<gallery widths="100" heights="100">
 +
Phyllocrania.JPG|'''Weibchen'''
 +
Phyllocrania2.JPG|'''Weibchen'''
 +
</gallery>
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 +
 +
Eigene Erfahrungen
  
 
===Webseiten===
 
===Webseiten===
http://www.gottesanbeterin-forum.de/board32-haltungsberichte/board72-phyllocrania-paradoxa/2173-erfahrungsbericht-zu-phyllocrania-paradoxa/
+
*[http://www.gottesanbeterin-forum.de/board32-haltungsberichte/board72-phyllocrania-paradoxa/2173-erfahrungsbericht-zu-phyllocrania-paradoxa/ Haltungsbericht im Forum von Filvy]
 +
*[http://igm.mantisonline.info/view/index.php?anchor=&lan=de&first_id=1  IGM-Liste]
 +
 
 
===Literatur===
 
===Literatur===
  
 
[[Category: Haltungsberichte]]
 
[[Category: Haltungsberichte]]
 
[[Category: Blattnachahmer]]
 
[[Category: Blattnachahmer]]

Aktuelle Version vom 9. August 2012, 15:53 Uhr

Phyllocrania paradoxa
Phyllocrania.JPG
Allgemeines
Trivialname Geistermantis
Herkunftsland Ostafrika
IGM-Nummer 10
Größe Weibchen adult ca. 5cm
Größe Männchen adult xxx
Lebenserwartung Weibchen nach Adulthäutung 6 Monate (x Häutungen)
Lebenserwartung Männchen nach Adulthäutung 2 Monate (x Häutungen)
Haltung
Terrariengröße (L×T×H in cm) 15×15×20cm
Einrichtung kleinblättrige Zweige mit vertrockneten Blättern
Bodensubstrat Sand
Temperatur Tag min. 25 - 30°C
Temperatur Nacht > 20°C
Luftfeuchtigkeit Tag ca. 50%
Luftfeuchtigkeit Nacht ca. 60%
Futter Fluginsekten (Fruchtfliegen, Motten, Terflys, Stubenfliegen)
Zucht
Paarungsbereitschaft Männchen ca. 1 Woche nach Adulthäutung
Paarungsbereitschaft Weibchen ca. 4 Wochen nach Adulthäutung
Kopulationsdauer xxx
Inkubationszeit ca. 6 Wochen
Inkubationstemperatur 25°C
Inkubationsluftfeuchtigkeit 60%


Phyllocrania paradoxa, oft im Handel als "Geistermantis" im Verkauf, ist eine Art mittlerer Größe, die vertrocknetes Laub nachahmt. Im Terrarium ist die Art recht problemlos zu halten und zu vermehren. Die Art lässt sich bei entsprechendem Futter- und Platzangebot in Gruppen halten.


Allgemeines

Phyllocrania paradoxa ist eine bizarr wirkende Mantidenart, die sich durch Nachahmen von vertrocknetem Laub tarnt. Die Weibchen können Färbungen von verschiedenen Grün- und Brauntönen, aber auch rot bis schwarz annehmen. Die Männchen variieren in verschiedenen, helleren und dunkleren Brauntönen.
Die Tiere erreichen im Adultstadium meist eine Größe von 5cm und können in entsprechend großen Terrarien in Gruppen gehalten werden.

Haltung

Diese Art kann man problemlos in kleinen Gruppen halten. Für ein Einzeltier dürfen die Maße von 15x15x20cm nicht unterschritten werden. Die Maße müssen bei einer Gruppenhaltung der Anzahl der Tiere angepasst werden. Für 2Pärchen ist ein Terrarium ab einer Kantenlänge von 30x30x40cm geeignet. Verpaarte Weibchen neigen dazu aufdringliche Männchen zu fressen. Deshalb ist eine Trennung nach Geschlechtern, möchte man Ausfälle möglichst gering halten, vorteilhaft.

Das Terrarium sollte mit Ästen von verschiedener Stärke eingerichtet sein. Äste mit trockenem Laub können einen Sichtschutz bieten, allerdings besteht auch die Gefahr, dass Blätter abfallen. Das kann zu Häutungsunfällen führen, sollte sich ein Tier an einem Blatt häuten. Als Bodengrund ist Sand oder ein Erde-Sand-Gemisch möglich.

Phyllocrania paradoxa ist in weiten Teilen Afrikas heimisch. Temperaturen ab 25°C, besser aber ab 28°C sind für die erfolgreiche Haltung nötig. Geringfügig höhere Temperaturen werden gut vertragen. Es sollte immer auf eine ausreichende Luftzirkulation geachtet werden, um Stauluft zu vermeiden. Nachts ist eine Temperaturabsenkung auf bis zu 20°C möglich. Tiefere Temperaturen, über einen längeren Zeitraum, können zu Problemen führen.

Die Luftfeuchtigkeit sollte bei etwa 50% am Tag und 60% bei Nacht liegen. Meist reicht ein kurzes Sprühen alle 2Tage aus. Generell verträgt diese Art eine zu hohe Luftfeuchtigkeit nicht besonders gut.


Futter

Phyllocrania paradoxa zählt zu den Arten, die auf fliegendes Futter spezialisiert sind. Auf dem Speiseplan stehen unter anderem Motten, Terflys, Stubenfliegen und Wiesenplankton. Einem adulten Tier kann man durchaus auch eine Wespe anbieten. Männchen sind recht schlechte Fresser bei dieser Art. Frisch geschlüpfte Larven fressen meist erst ab dem zweiten Tag. Sie bekommen dann sowohl kleine, als auch große Drosophila. Ab L4 fressen die Tiere dann auch Terflys und noch größeres. Den jungen Larven sollte regelmäßig Wasser, durch kurzes sprühen, zum Trinken angeboten werden.

Zucht

Die Zucht dieser Art ist recht einfach. Durch die geringe innerartliche Aggressivität besteht nur eine sehr geringe Gefahr, dass das Männchen während der Verpaarung angegriffen wird, solange das Weibchen in einem guten Ernährungszustand ist. Die Weibchen sind ab einem Alter von etwa 2-3Wochen Geschlechtsreif, Männchen brauchen etwa eine Woche. Die erste Oothek wird bereits wenige Tage später, selten später wie eine Woche nach der Verpaarung, abgelegt. Danach werden die Ootheken, bei guter Fütterung und optimalen Haltungsbedingungen, im Abstand von etwa einer Woche abgelegt.

Die Ootheken werden zum Zeitigen in eine Oothekendose überführt. Die Zeitigung erfolgt bei etwa 25°C bis 28°C und gelegentlichem Sprühen. Die Haltungsparameter der erwachsenen Tiere können auf die Oothekenzeitigung und die Larvenaufzucht übernommen werden. Nach etwa 6Wochen schlüpfen die Larven, die nach spätestens einem Tag das erste mal fressen.

Bildergalerie

Quellen

Eigene Erfahrungen

Webseiten

Literatur