Thermobia domestica: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Thermobia domestica''' ist aufgrund des weichen Panzers ein sehr beliebtes Futtertier in der Gecko- und Froschhaltung und wird auch gerne bei Mantiden verfüttert (insbesondere bei Rindenläufern). In Form und Erscheinung ähnelt es dem Silberfischchen (Lepisma saccharina), ist allerdings zur Fortpflanzung auf sehr hohe Temperaturen angewiesen, was eine unkontrollierte Verbreitung in Mitteleuropa äußerst unwahrscheinlich macht.
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'''Thermobia domestica''', im Handel unter dem Namen Ofenfischchen zu beziehen, ist aufgrund des weichen Panzers ein sehr beliebtes Futtertier in der Gecko- und Froschhaltung und wird auch gerne bei Mantiden verfüttert (insbesondere bei Rindenläufern). In Form und Erscheinung ähnelt es dem Silberfischchen (Lepisma saccharina), ist allerdings zur Fortpflanzung auf sehr hohe Temperaturen angewiesen, was eine unkontrollierte Verbreitung in Mitteleuropa äußerst unwahrscheinlich macht. Einzig in sehr warmen Räumen, oftmals in Backstuben, können Thermobia domestica zu einem Problem werden.
  
 
==Zucht==
 
==Zucht==
  
Die Zucht erfolgt in 5,8 l BraPlast Dosen mit einer Belüftungsfläche im Deckel. Als Einrichtung dienen ineinander geschichtete Eierkartons sowie ein kleines Behältnis mit feuchter Kosmetikwatte. Die Tiere decken ihren gesamten Flüssigkeitsbedarf über die Luftfeuchtigkeit, die Belüftungsfläche im Deckel sollte also recht klein dimensioniert sein.
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Die Zucht erfolgt zum Beispiel in 5,8 l BraPlast Dosen mit einer Belüftungsfläche im Deckel. Als Einrichtung dienen ineinander geschichtete Eierkartons oder geknülltes Küchenpapier sowie ein kleines Behältnis mit feuchter Kosmetikwatte. <br>
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Alternativ kann man auch ein kleines Glas, dass mit Wasser gefüllt und mehrlagig mit einem Damenstrumpf überspannt wird, in eine Ecke des Zuchtbehälters stellen. Dies erspart regelmäßiges nachbefeuchten; das Wasser muss nur alle paar Wochen nachgefüllt werden. Da Watte gerne als Ablageort für Eier gewählt wird, sollte man diese dann auf und neben dem Wasserglas verteilen. <br>
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Die Tiere decken ihren gesamten Flüssigkeitsbedarf über die Luftfeuchtigkeit, die Belüftungsfläche im Deckel sollte also recht klein dimensioniert sein, jedoch so groß, dass kein Wasser am Deckel oder den Seiten kondensiert.
  
 
Ofenfischchen sind nicht zwingend auf Licht angewiesen, sodass die Zucht auch in einem komplett dunklen Behälter durchgeführt werden kann. Für die nötige hohe Wärmezufuhr empfiehlt sich entweder eine Heizmatte oder das Aufstellen des Behälters in direkter Nähe zu einer vorhandenen Terrarienlampe. Dabei lässt sich beobachten, dass die Tiere bei einer Zucht im Dunkeln komplett hell werden und nach einem längeren Aufenthalt im Hellen nachdunkeln.
 
Ofenfischchen sind nicht zwingend auf Licht angewiesen, sodass die Zucht auch in einem komplett dunklen Behälter durchgeführt werden kann. Für die nötige hohe Wärmezufuhr empfiehlt sich entweder eine Heizmatte oder das Aufstellen des Behälters in direkter Nähe zu einer vorhandenen Terrarienlampe. Dabei lässt sich beobachten, dass die Tiere bei einer Zucht im Dunkeln komplett hell werden und nach einem längeren Aufenthalt im Hellen nachdunkeln.
  
Als Futter bietet sich Fischtrockenfutter aus dem Zoogeschäft an. Dieses kann auch in größeren Mengen in den Zuchtbehälter gegeben werden, da aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit die Schimmelgefahr sehr gering ist. Sonst gestaltet sich die Zucht als äußerst pflegeleicht und problemlos, einziges Manko ist der große Generationsabstand, der ein regelmäßiges Verfüttern von Ofenfischchen aus eigener Zucht erschwert.  
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Als Futter bietet sich Fischtrockenfutter aus dem Zoogeschäft an. Dieses kann auch in größeren Mengen in den Zuchtbehälter gegeben werden, da aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit die Schimmelgefahr sehr gering ist. Ist kein Fischfutter mehr im Behälter, werden die Eier und dass Küchenpapier gefressen. <br>
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Sonst gestaltet sich die Zucht als äußerst pflegeleicht und problemlos, einziges Manko ist der große Generationsabstand, der mehrere Zuchtbehälter nötig macht, möchte man regelmäßig Ofenfischchen aus eigener Zucht verfüttern.
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==

Version vom 4. September 2012, 09:57 Uhr

Thermobia domestica
Bild
Allgemeines
Trivialname Ofenfischchen
Größe 5 - 15 mm
Zucht
Gefäßgröße ab ca. 20 × 20 ×20 cm
Einrichtung Eierkartons, Kosmetikwatte als Wasserspeicher
Bodensubstrat nicht notwendig
Temperatur Tag 35 - 40° C
Temperatur Nacht nicht unter 20°C
Futter vegetarische Fischflocken
Gererationsabstand ~ 3 - 6 Monate
Pestpotential gering

Thermobia domestica, im Handel unter dem Namen Ofenfischchen zu beziehen, ist aufgrund des weichen Panzers ein sehr beliebtes Futtertier in der Gecko- und Froschhaltung und wird auch gerne bei Mantiden verfüttert (insbesondere bei Rindenläufern). In Form und Erscheinung ähnelt es dem Silberfischchen (Lepisma saccharina), ist allerdings zur Fortpflanzung auf sehr hohe Temperaturen angewiesen, was eine unkontrollierte Verbreitung in Mitteleuropa äußerst unwahrscheinlich macht. Einzig in sehr warmen Räumen, oftmals in Backstuben, können Thermobia domestica zu einem Problem werden.

Zucht

Die Zucht erfolgt zum Beispiel in 5,8 l BraPlast Dosen mit einer Belüftungsfläche im Deckel. Als Einrichtung dienen ineinander geschichtete Eierkartons oder geknülltes Küchenpapier sowie ein kleines Behältnis mit feuchter Kosmetikwatte.
Alternativ kann man auch ein kleines Glas, dass mit Wasser gefüllt und mehrlagig mit einem Damenstrumpf überspannt wird, in eine Ecke des Zuchtbehälters stellen. Dies erspart regelmäßiges nachbefeuchten; das Wasser muss nur alle paar Wochen nachgefüllt werden. Da Watte gerne als Ablageort für Eier gewählt wird, sollte man diese dann auf und neben dem Wasserglas verteilen.
Die Tiere decken ihren gesamten Flüssigkeitsbedarf über die Luftfeuchtigkeit, die Belüftungsfläche im Deckel sollte also recht klein dimensioniert sein, jedoch so groß, dass kein Wasser am Deckel oder den Seiten kondensiert.

Ofenfischchen sind nicht zwingend auf Licht angewiesen, sodass die Zucht auch in einem komplett dunklen Behälter durchgeführt werden kann. Für die nötige hohe Wärmezufuhr empfiehlt sich entweder eine Heizmatte oder das Aufstellen des Behälters in direkter Nähe zu einer vorhandenen Terrarienlampe. Dabei lässt sich beobachten, dass die Tiere bei einer Zucht im Dunkeln komplett hell werden und nach einem längeren Aufenthalt im Hellen nachdunkeln.

Als Futter bietet sich Fischtrockenfutter aus dem Zoogeschäft an. Dieses kann auch in größeren Mengen in den Zuchtbehälter gegeben werden, da aufgrund der geringen Luftfeuchtigkeit die Schimmelgefahr sehr gering ist. Ist kein Fischfutter mehr im Behälter, werden die Eier und dass Küchenpapier gefressen.
Sonst gestaltet sich die Zucht als äußerst pflegeleicht und problemlos, einziges Manko ist der große Generationsabstand, der mehrere Zuchtbehälter nötig macht, möchte man regelmäßig Ofenfischchen aus eigener Zucht verfüttern.

Quellen

  • Eigene Beobachtungen

Webseiten

Literatur