Hymenopus coronatus: Unterschied zwischen den Versionen

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| Herkunftsland || Südostasien und Teile Indiens
 
| Herkunftsland || Südostasien und Teile Indiens
 
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| Größe Weibchen adult || ca. 6cm
 
| Größe Weibchen adult || ca. 6cm
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==Allgemeines==
 
==Allgemeines==
Diese Art hebt sich besonders durch ihren imensen Größenunterschied zwischen Weibchen und Männchen hervor.
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Das Äußere wie auch der Trivialname dieser Mantide führen oft zu dem Trugschluss die Tiere würden sich in bzw. auf Blüten aufhalten und auf Beute lauern. Zweifelsohne kommt dieses Verhalten vor, jedoch scheint es nicht die Regel zu sein. In Natura werden die Tiere häufig auf den Spitzen von Büschen und Bäumen gefunden, unabhängig ob diese nun blühen oder nicht, wo sie auf passende Beutetiere warten.
Ihre Färbung und die lappenförmigen Beinanhänge erinnern stark an eine Orchidee. Daher auch der Name "Orchideenmantis"
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Hymenopus coronatus hebt sich besonders durch den immensen Größenunterschied zwischen Weibchen und Männchen hervor. Die Männchen sind als Adulti ca. ein Drittel so groß wie die Weibchen. Dieser Größenunterschied der adulten Geschlechtstiere findet man auch bei Parymenopus und Theopropus.
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Derweil befinden sich zwei Stämme dieser Art in Zucht. Ein Mischstamm und ein Reinstamm von Java. Augenscheinlich bleiben die Tiere des Javastammes ein ganzes Stück kleiner als jene des Mischstammes. Leider sind diese in letzter Zeit nur noch sporadisch in Zucht je nachdem wann ein Javaimport Deutschland erreicht.
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==Haltung==
 
==Haltung==
Aufgrund des Größenunterschiedes, sollte man die Larven ab L4 nach Geschlechter trennen. Die Männchen können weiterhin in einer Gruppe gehalten werden.
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Aufgrund des Größenunterschiedes, sollte man die Larven ab L4 nach Geschlechter trennen. Die Männchen können weiterhin in einer Gruppe gehalten werden. Da die Aggressivität bei den Weibchen doch sehr stark ausgebildet ist, ist es ratsam, diese ab L5 getrennt zu halten. Die Terrariengröße für ein adultes Weibchen sollte die Maße 20x20x30cm (LxBxH) nicht unterschreiten. Für ein Männchen reicht ein 15x15x15cm Würfel. Beide müssen natürlich eine Doppellüftung haben, die bei dieser feuchtliebenden Art eher größer ausfallen sollte, damit keine Staunässe oder Stickluft entsteht.  
Da die Agressivität bei den Weibchen doch sehr stark ausgebildet ist, ist es ratsam, diese ab L5 getrennt zu halten.
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Die Einrichtung sollte so gestaltet werden, dass bei einer Häutung keine Äste oder Pflanzen im Weg stehen. Da sich die Tiere meist im oberen Bereich des Terrariums aufhalten, ist es ratsam die gesamte Decke mit Fliegengitter zu bespannen.  
Die Terrariengröße für ein adultes Weibchen sollte die Maße 20x20x30cm (LxBxH) nicht unterschreiten. Für ein Männchen reicht ein 15x15x15cm Würfel.
 
Beide müssen natürlich eine Doppellüftung haben, die bei dieser feuchtliebenden Art eher größer ausfallen sollte, damit keine Staunässe oder Stickluft entsteht.
 
 
 
Die Einrichtung sollte so gestaltet werden, dass bei einer Häutung keine Äste oder Pflanzen im weg stehen.
 
Da sich die Tiere meist im oberen Bereich des Terrariums aufhalten, ist es ratsam die gesammte Decke mit Fliegngitter zu bespannen.
 
 
 
Die Temperatur von ca. 27 - 30°C tagsüber wird durch einen Spott oder einer herkömmlichen Schreibtischlampe erreicht, die man über das Terrarium stellt.
 
Die Wattzahl ist abhängig von der Terrariumgröße.
 
 
 
 
 
 
 
Um die Parameter zu kontrollieren muss ein Hygrometer (Kombination aus Thermometer und Hydrometer) aufgehängt werden. Ob zwei-in-einem Gerät oder zwei getrennte Geräte, analog oder digital spielt keine Rolle. Ein Aufhängen direkt unter der Wärmequelle ist zu vermeiden sowohl auch ein direktes ansprühen des Gerätes, dies verfälscht die Werte.
 
 
 
Um die Temperatur zu erreichen / halten zu können ist der Terrariumgröße eine oder zwei Lampen anzupassen z.B. bei einem 20x20x20mm Terrarium eine 30Watt Birne, 30x30x25mm 40Watt... Zu beachten ist die Art des Terrariums. Ein Vollglasterrarium Verhält sich anders als ein Holz oder Styrodurterrarium.
 
 
 
Die benötigte Luftfeuchte ist durch ein abendliches sprühen mit Wasser in Abständen von 2 Tagen zu erreichen. Durch die ständige Feuchtigkeit im Terrarium ist für genug Frischluft zu sorgen, nicht nur für das Wohl der Tiere sondern auch um Schimmelbildung zu vermeiden. Eine ausreichende Belüftungsfläche im vorderem „Türbereich“ und eine zweite z.B.an der Decke oder Rückwand sollte dies Gewährleisten. Hierbei ist jedoch zur Sicherheit der Tiere auf Lochblech zu verzichten weil diese die Tarsen der Tiere empfindlich verletzen oder sogar amputieren kann. Man kann hierzu auf Fliegen / Pollenschutzgaze ausweichen.
 
 
 
Man kann ebenfalls zur Vermeidung von Schimmel eine „ Putzkollone “ ins Terrarium setzten, es handelt sich hierbei um Springschwänze oder weiße Asseln.
 
Zu den Pflanzen im Terrarium gehört auch, dass die Decke abgehängt wird z.B. mit Fliegengaze. Die Gattung kann sich zwar an Glaswänden halten es ist aber den Tieren mit dieser Kleinigkeit sehr geholfen. Das gilt auch für die Rückwand. Hierzu kann z.B. Kork, Korkplatten, Kokosplatten o.ä. verwendet werden.
 
 
 
Äste z.B. Korkenzieherhasel helfen den Tieren sich überall frei auf allen Ebenen des Terrariums zu bewegen. Das zuhause sollte aber nicht „vollgestopft“ werden weil die Hymenopus zum häuten noch Platz nach unten bedarf. Erfahrene Halter können hierzu bei Anzeichen einer baldigen Häutung störende Einrichtungsgegenstände entfernen sofern es das Tier nicht stört.
 
 
 
Eine Haltung in der Gruppe ist bei dieser Art nicht oder bedingt möglich. Weibchen sind schon in jungen Jahren sehr aggressiv und fallen über jüngere Artgenossen her, vor allem werden die Männchen wegen dem Größenunterschieds oft als Futter angesehen, darum sind diese ab ca. L3 zu separieren. Männchen können in einem ausreichend großem Terrarium bei ausreichender Fütterung in kleiner Zahl gehalten werden, jedoch ist hier ebenfalls mit Ausfall zu rechnen.
 
  
 
==Futter==
 
==Futter==
Hymenopus c. ist auf Fluginsekten spezialisiert, deswegen ist es ratsam zum größten Teil auch solche anzubieten. Gelegentliche kleine Heuschrecken werden jedoch auch sehr gern angenommen
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Hymenopus coronatus ist auf Fluginsekten spezialisiert. Fliegen können ohne Probleme als ausschließliche Nahrungsquelle dienen. Zur Abwechslung können aber auch Motten, Wespen oder andere fliegende Insekten gereicht werden welche in das Beutespektrum passen. Die Tiere neigen besonders stark zum “Vollfressen“ und zeitweise kann sogar, bei kleineren Tieren, das Abdomen größer sein als der Rest der Mantide. 
 
 
'''L1- L2:''' Fruchtfliegen
 
 
 
'''ab L2:''' Terfly, Pinkies, Falter, Motten, kleine Grashüpfer, Wiesenplankton
 
 
 
Die Futtertiere können im Sommer auch auf der Wiese gefangen werden, hierbei sind jedoch etwaige geschützten Tiere nicht der Natur zu entnehmen
 
  
 
==Geschlechtsunterscheidung==
 
==Geschlechtsunterscheidung==
Das Geschlecht der Tiere ist für einem erfahrenen Halter recht bald ab ca.L4 zu erkennen. Im höherem Entwicklungsstadium verfärbt sich das Rückenschild. hell / dunkel-grün sind Weibchen, braun sind Männchen.
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Das Geschlecht der Tiere ist recht einfach ab L4 zu erkennen da sich der Ansatz des Rückenschildes beim Männchen braun und beim Weibchen grün färbt.
 
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Die Männchen sind wesentlich kleiner und haben längere Fühler.
Ebenfalls können die Hinterleibssegmente gezählt werden und die Form betrachtet werden spitz deutet eher auf Männchen rundliche, pralle Abdomen auf Weibchen.
 
 
 
Ebenfalls kann man zur Geschlechtsindentifizierung die Form der Beinanhängsel betrachten. Diese sind bei weiblichen Tieren relativ groß und bedecken beim sitzenden Tier das ganze Bein. Bei Männchen ist dies Partie eher schmal und länglich.
 
  
 
==Zucht==
 
==Zucht==
Weibchen versprühen ca. 3-4 Wochen nach der Adulthäutung [[Pheromone]]. Dies ist ein eindeutiges Kennzeichen für einen Versuch ein Paarung zu vollziehen. Dabei wird das Weibchen gut gefüttert und ausserhalb ihres Terrariums auf eine Pflanze gesetzt. Um die Dame abzulenken kann man hierbei ihr einen großen Leckerbissen anbieten den mit vollen Fangarmen kann sie den Männchen nicht so gefährlich werden.
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Bei den selben Parametern und Futterdichte gehaltene Männchen und Weibchen aus dem selben Schlupf lassen sich miteinander nicht verpaaren da die weitaus früher adulten Männchen schon vor dem erreichen des Imaginalstadiums des Weibchens sterben. Lediglich wenn die Männchen bei niedrigeren Temperaturen und weniger Futter als die Weibchen gehalten werden besteht auch die Möglichkeit der Verpaarung von gleichalten Tieren. Bei der Verpaarung sollte das Weibchen sehr gut genährt sein, da das sehr viel kleinere Männchen oft als Futter angesehen wird. Ist das Männchen erstmal aufgesprungen, fängt es an auf dem Rücken des Weibchens zu trommeln. Die eigentliche Kopulationszeit beträgt ca. 5- 10 Stunden. Doch oftmals verbring das Männchen sein restliches Leben auf dem Rücken seiner Partnerin.  
 
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Nach ca. 2 - 3 Wochen legt das Weibchen ihre erste von ca. 5 Ootheken. Aus dieser schlüpfen nach ca. 6 Wochen bis zu 80 rot-schwarzer Larven, die sich nach der ersten Häutung weiß-rosa färben.
Dan Männchen wird hier nun von hinten auf einem Äst gesetzt oder direkt auf dem Finger hinter das Weibliche Tier gehalten. Hierbei – sofern es gut geht – wird das männliche Tier sich auf den Rücken des Weibchens setzten und sich mehr oder weniger festhalten. In kurzen Intervallen wird er nun das Weibchen bezirtzen in dem er mit seinen beiden Fangarmen auf ihrem Rücken ein Trommelritual durchführt um sie zu stimulieren (oder gnädig zu stimmen).
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Die Larven sind zu Anfang ihrer Entwicklung noch recht empfindlich gegenüber zu niedrigen Feuchtigkeitsverhältnissen. Zu trockene Haltung führt bei L1-L3 Larven zumeist zu Ausfällen. Erst ab L4 vertragen sie durchweg auch niedere Feuchtigkeitswerte. Als Futter werden nach wenigen Tagen ohne Schwierigkeiten kleine Drosophila angenommen. Futter sollte in den ersten Stadien kontinuierlich zur Verfügung stehen.  
 
 
Das Weibchen wir ihren Hinterleib krümmen und das Männchen Rittlings seitlich versuchen sich an die Herzdame zu kommen um mit ihr kopulieren zu können. Dies kann von einigen Minuten bis zu Stunden sogar Tage dauern. Das bedeutet dass eine Paarung immer wieder erfolgen kann. Sobald die Spermatophoren hülle übergeben wurde ist der Akt erfüllt. Manchmal hat man das Glück diese zu finden weil das Weibchen die Spermien in sich aufnimmt und die Hülle ausscheidet.
 
 
 
Das Männchen kann nun die Flucht ergreifen und den Rücken des Weibchens verlassen. Deswegen sollte die Umgebung einen Fluchtvorteil fürs Tier bieten, jedoch ein ruhiger Raum sein (kein Durchgangszimmer). Ebenfalls sollte die Umgebung ein leichtes finden möglich machen. Die Tiere können aber auch bis zum Tod des Männchens aufeinander bleiben. Die Tiere fressen ganz normal weiter, wobei dem Männchen auch was mit der Pinzette angeboten werden kann.
 
 
 
Ein „runterholen“ des Männchens ist jedoch mit größter Vorsicht möglich da sich die Tiere unglaublich festhalten können.
 
 
 
 
 
Nach erfolgreicher Befruchtung wird das weibliche Tier überaus gefräßig. Der Abdomen wird sich zum da vorigem Zustand extrem vergrößern und deutlich prall werden. Zur Ablage werden die Tiere oft unruhig und suchen förmlich im Terrarium nach einer geeigneten Stelle.
 
 
 
Ist eine größere Anzahl an Tieren in der Zucht gewollt ist eine Nachverpaarung nach ca. der dritten Oothek empfehlenswert. Ohne diese wird die Schlupfrate abnehmen bis keine Tiere mehr schlüpfen.
 
 
 
Eine abgelegte Ootheke kann bei optimalen Parametern sogar beim Muttertier im Terrarium gezeitigt werden. Ebenso kann man diese separieren oder in eine Grillendose befestigen. In einer Box muss der Boden mit Zewa, Vermiculit o.ä. Material ausgelegt werden um die Luftfeuchte zu erreichen. Sollte eine Zeitigung im Terrarium der Mutter stattfinden ist diese vor dem schlupf umzusetzen oder die Ootheke.
 
 
 
Nach ca. 7 Wochen bei optimalen Verhältnissen ist ein schlupf von kleinen rot-schwarzen Tieren zu erwarten welche die Decke der Ootheke aufbrechen und sich wortwörtlich abseilen.
 
  
Die jungen Tiere welche hier auch Fälschlicherweise auch gern noch als Larven bezeichnet werden, krabbeln an eine sichere Stelle und färben sich beim trocken schwarz-rot. Diese Tarnung wird auch Mimikry genannt und ahmt das Aussehen von Feuerameisen nach. Dies verliert sich schon nach der nächsten Häutung. Die Tier passen sich der Umgebung an. Eine rosa Pflanze unterstützt die Färbung des Tieres (es wird intensiver als ohne).
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==Bildergalerie==
Den Jungtieren sind in den ersten Stadien kleine Fruchtfliegen (Drosophila) anzubieten.
 
  
Um den Tieren zu helfen kann die Luftfeuchte vor der Häutung auf fast 100% hochgefahren werden, anschließend wird sich diese durch die Belüftung auf normal Zustand regulieren.
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CIMG6134.JPG|'''Adultes Weibchen'''
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CIMG4565.JPG|'''Sub Häutung'''
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weibchen1.JPG|'''Weibchen'''
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makro.JPG|'''Makrofoto eines Weibchens'''
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makro2.JPG|'''Makrofoto eines Weibchens'''
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tarse.JPG|'''Makrofoto einer Tarse'''
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makro4.JPG|'''Makrofoto eines Männchens'''
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makro5.JPG|'''Makrofoto eines Männchens'''
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männchen2.JPG|'''Adultes Männchen'''
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==Quellen==
 
==Quellen==
* Eigene Beobachtungen
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*Eigene Erfahrungen
 
===Webseiten===
 
===Webseiten===
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*[http://igm.mantisonline.info/view/index.php?anchor=&lan=de&first_id=1  IGM-Liste]
  
 
===Literatur===
 
===Literatur===
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*I. und R. Bischoff, C. Hessler, M. Meyer: PraxisRatgeber: Mantiden: Faszinierende Lauerjäger. Edition Chimaira, 2008 ISBN 3-930612-45-3
  
 
[[Category:Haltungsberichte]]
 
[[Category:Haltungsberichte]]
 
[[Category:Blütennachahmer]]
 
[[Category:Blütennachahmer]]

Aktuelle Version vom 9. August 2012, 15:10 Uhr

Hymenopus coronatus
HymenopusCoronatus01.png
Allgemeines
Trivialname Orchideenmantis – Blütenmantis
Herkunftsland Südostasien und Teile Indiens
IGM-Nummer 8; 125; 187
Größe Weibchen adult ca. 6cm
Größe Männchen adult ca. 2,5 - 3cm
Lebenserwartung Weibchen ca. 10 (4+6) Monate ~7 Häutungen
Lebenserwartung Männchen ca. 5 (2,5+2,5) Monate ~5 Häutungen
Haltung
Terrariengröße (L×T×H in cm) 20×20×30
Einrichtung Orchideen, Äste
Bodensubstrat wasserspeichernde Substrate wie Kokosfasern, Vermiculit, Seramis, Kokohumus
Temperatur Tag 27°C - 30°C
Temperatur Nacht ca. 20°C
Luftfeuchtigkeit Tag 60-80%
Luftfeuchtigkeit Nacht > 90%
Futter Ist auf Fluginsekten spezialisiert wie Fruchtfliegen, Terfly, Pinkies, Falter, Motten
Zucht
Paarungsbereitschaft Männchen ca. 1 Wochen nach Adulthäutung
Paarungsbereitschaft Weibchen ca. 3 Wochen nach Adulthäutung
Kopulationsdauer ca. 5-10 Stunden,
Inkubationszeit ca. 6 Wochen
Inkubationstemperatur 27 - 30°C
Inkubationsluftfeuchtigkeit 70 - 90%

Allgemeines

Das Äußere wie auch der Trivialname dieser Mantide führen oft zu dem Trugschluss die Tiere würden sich in bzw. auf Blüten aufhalten und auf Beute lauern. Zweifelsohne kommt dieses Verhalten vor, jedoch scheint es nicht die Regel zu sein. In Natura werden die Tiere häufig auf den Spitzen von Büschen und Bäumen gefunden, unabhängig ob diese nun blühen oder nicht, wo sie auf passende Beutetiere warten. Hymenopus coronatus hebt sich besonders durch den immensen Größenunterschied zwischen Weibchen und Männchen hervor. Die Männchen sind als Adulti ca. ein Drittel so groß wie die Weibchen. Dieser Größenunterschied der adulten Geschlechtstiere findet man auch bei Parymenopus und Theopropus. Derweil befinden sich zwei Stämme dieser Art in Zucht. Ein Mischstamm und ein Reinstamm von Java. Augenscheinlich bleiben die Tiere des Javastammes ein ganzes Stück kleiner als jene des Mischstammes. Leider sind diese in letzter Zeit nur noch sporadisch in Zucht je nachdem wann ein Javaimport Deutschland erreicht.


Haltung

Aufgrund des Größenunterschiedes, sollte man die Larven ab L4 nach Geschlechter trennen. Die Männchen können weiterhin in einer Gruppe gehalten werden. Da die Aggressivität bei den Weibchen doch sehr stark ausgebildet ist, ist es ratsam, diese ab L5 getrennt zu halten. Die Terrariengröße für ein adultes Weibchen sollte die Maße 20x20x30cm (LxBxH) nicht unterschreiten. Für ein Männchen reicht ein 15x15x15cm Würfel. Beide müssen natürlich eine Doppellüftung haben, die bei dieser feuchtliebenden Art eher größer ausfallen sollte, damit keine Staunässe oder Stickluft entsteht. Die Einrichtung sollte so gestaltet werden, dass bei einer Häutung keine Äste oder Pflanzen im Weg stehen. Da sich die Tiere meist im oberen Bereich des Terrariums aufhalten, ist es ratsam die gesamte Decke mit Fliegengitter zu bespannen.

Futter

Hymenopus coronatus ist auf Fluginsekten spezialisiert. Fliegen können ohne Probleme als ausschließliche Nahrungsquelle dienen. Zur Abwechslung können aber auch Motten, Wespen oder andere fliegende Insekten gereicht werden welche in das Beutespektrum passen. Die Tiere neigen besonders stark zum “Vollfressen“ und zeitweise kann sogar, bei kleineren Tieren, das Abdomen größer sein als der Rest der Mantide.

Geschlechtsunterscheidung

Das Geschlecht der Tiere ist recht einfach ab L4 zu erkennen da sich der Ansatz des Rückenschildes beim Männchen braun und beim Weibchen grün färbt. Die Männchen sind wesentlich kleiner und haben längere Fühler.

Zucht

Bei den selben Parametern und Futterdichte gehaltene Männchen und Weibchen aus dem selben Schlupf lassen sich miteinander nicht verpaaren da die weitaus früher adulten Männchen schon vor dem erreichen des Imaginalstadiums des Weibchens sterben. Lediglich wenn die Männchen bei niedrigeren Temperaturen und weniger Futter als die Weibchen gehalten werden besteht auch die Möglichkeit der Verpaarung von gleichalten Tieren. Bei der Verpaarung sollte das Weibchen sehr gut genährt sein, da das sehr viel kleinere Männchen oft als Futter angesehen wird. Ist das Männchen erstmal aufgesprungen, fängt es an auf dem Rücken des Weibchens zu trommeln. Die eigentliche Kopulationszeit beträgt ca. 5- 10 Stunden. Doch oftmals verbring das Männchen sein restliches Leben auf dem Rücken seiner Partnerin. Nach ca. 2 - 3 Wochen legt das Weibchen ihre erste von ca. 5 Ootheken. Aus dieser schlüpfen nach ca. 6 Wochen bis zu 80 rot-schwarzer Larven, die sich nach der ersten Häutung weiß-rosa färben. Die Larven sind zu Anfang ihrer Entwicklung noch recht empfindlich gegenüber zu niedrigen Feuchtigkeitsverhältnissen. Zu trockene Haltung führt bei L1-L3 Larven zumeist zu Ausfällen. Erst ab L4 vertragen sie durchweg auch niedere Feuchtigkeitswerte. Als Futter werden nach wenigen Tagen ohne Schwierigkeiten kleine Drosophila angenommen. Futter sollte in den ersten Stadien kontinuierlich zur Verfügung stehen.

Bildergalerie

Quellen

  • Eigene Erfahrungen

Webseiten

Literatur

  • I. und R. Bischoff, C. Hessler, M. Meyer: PraxisRatgeber: Mantiden: Faszinierende Lauerjäger. Edition Chimaira, 2008 ISBN 3-930612-45-3