Achroia grisella und Galleria mellonella

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Galleria mellonella
GalleriaMellonella01.JPG
Allgemeines
Trivialname Große und Kleine Wachsmotte
Größe ~2cm
Zucht
Gefäßgröße min. 20x20x20
Einrichtung Futterbehälter, Wellpappe / Eierkartons
Bodensubstrat nicht erforderlich
Temperatur Tag 25-28 Grad
Temperatur Nacht min. 20 Grad
Luftfeuchtigkeit Tag 60%
Luftfeuchtigkeit Nacht 80%
Futter verschiedene Futtermischungen
Gererationsabstand 2 Monate
Pestpotential mittel


Galleria mellonella, die Große Wachsmotte und Achroia grisella, die Kleine Wachsmotte sind leicht zu züchtende Futtertiere speziell für auf fliegende Insekten spezialisierte Mantiden. Die Zuchtanleitung gilt für beide Arten.

Haltung

Für einen Zuchtansatz von ca. 50 Raupen oder Motten ist ein Behälter mit ca. 5 Liter Fassungsvermögen (z.B. Bra Plast - Dose) ausreichend. Da Wachsmotten sehr empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren, muss der Deckel und ein Teil einer Seite mit Fliegengaze zur Belüftung versehen werden.

Die Raupen der Wachsmotte haben recht kräftige Mundwerkzeuge und sind in der Lage, sich durch solch einen Behälter zu fressen! Sie tun dies jedoch nur dann, wenn zu wenig Futter verfügbar ist. Entwischen sie jedoch, können sie einen großen Schaden anrichten. Mehrere Zentimeter tiefe Gänge in Bücher oder auch Möbel zu fressen gelingt ihnen leicht. Allerdings verenden sie aus Futtermangel recht schnell.

In den Zuchtbehälter kommt eine Schale mit Futter (z.B. Salatbecher) und es sollte noch Platz für eine zweite Schale sein. Wenn das Futter in der ersten Schale aufgebraucht ist (man erkennt das an der bräunlichen Verfärbung des Futters), wird die zweite Schale 4-6 cm hoch mit Futter gefüllt. Die Raupen wandern innerhalb von 48 Stunden in die Schale mit frischem Futter. Für die Verpuppung und Eiablage wird ein Stück Eierkarton oder etwas Wellpappe hineingegeben.

Wachsmotten leben normalerweise in Bienenstöcken und damit in Dunkelheit. Die Zuchtbehälter sollten daher auch dunkel aufgestellt werden.

Zucht

Die Zucht von Wachsmotten ist sehr produktiv. Ein einzelnes Weibchen kann bis zu 800 Eier legen. Bei einem Generationsabstand von 8-9 Wochen hat man schnell mehrere Tausend Wachsmotten zum Verfüttern.

Die besten Entwicklungsbedingungen haben die Tiere bei 26 - 28°C. Dabei ist zu beachten, dass ein starker Besatz an Raupen durch selbst produzierte Wärme die Temperatur um bis zu 5°C ansteigen lassen kann. Temperaturen über 30°C können jedoch zum Austrocknen und damit zum Einbruch einer Zucht führen.

Die Motten paaren sich bereits am ersten Tag nach dem Schlupf und legen 5 Tage später die Eier ab. Aus diesen schlüpfen nach 8-10 Tagen sehr kleine Raupen. Innerhalb der nächsten 30 Tage fressen die Raupen Unmengen an Futter, Häuten sich viermal und wachsen auf eine Größe von 2,5 - 2,8 cm heran. Dann verpuppen sie sich, was bis zu 48 Stunden dauern kann. Nach weiteren 14-15 Tagen schlüpfen die neuen Motten.

Will man mehrere Zuchten zeitversetzt laufen lassen reicht es aus, die einzelnen Zuchtbehälter bis zum ersten Schlupf bei unterschiedlichen Temperaturen (Minimal 18°C) aufzustellen. Bei 20°C verzögert sich der Schlupf gegenüber 28°C um 2-3 Wochen. Danach lässt man die Zuchten bei gleicher Temperatur laufen und hat ständig frisch geschlüpfte Wachsmotten zur Verfügung.

Futter

Es gibt mehrere Rezepte für die Futterzubereitung, in denen 20-25% Glycerin verwendet werden. Glycerin ist jedoch verhältnismäßig teuer, so dass sich eine Wachsmottenzucht nicht rentiert.

Das folgende Rezept ist sehr einfach und hat sich über mehrere Generationen Wachsmotten ohne Mangelerscheinungen bewährt:

Honig und Vollkornmehl 1:1 mischen. Dazu den Honig im Wasserbad oder der Mikrowelle so weit erwärmen, dass er flüssig wird. Dann wird Paniermehl (alternativ Semmelmehl oder Weizenkleie) untergemischt, bis ein lockeres Substrat entsteht. Es sollte nur noch leicht kleben und nicht klumpen.

Bildergalerie

Quellen

  • Eigene Beobachtungen

Webseiten

Literatur